In der Schule oder dem Studium lernen wir vor allem das Lernen. Manche mehr. Manche weniger.
Dann richtet ein jeder über die Jahre sein Leben ein. Hier schrieb übrigens schon Seneca, dass das recht lange dauert, also am Ende die Zeit zwischen dauerhafter Entspannung (“ich habs geschafft – alles läuft rund, mir geht´s gut“) und dem Lebensende ist zu kurz. Was ich heute dazu beobachte, wirkt eher seltsam, denn sobald ein gewisser Wohlstand erreicht ist, scheinen die meisten nicht mehr lernen zu wollen.
Mit Lernen meine ich konkret die Auseinandersetzung mit dem technischen Fortschritt, denn nichts prägt Leben und Gesellschaft mehr. Man muss nicht im Alter „Programmieren“ lernen, aber ein Grundverständnis über die Macht von Software wäre schon hilfreich. Ich kann nur vage vermuten, was hier der Show-Stopper ist.
Wohlstand.
Ist eine führende Position erreicht, bleibt zudem viel Aufwand zur Verteidigung der Macht nötig. Dennoch trifft es zB gerade Top-Manager im besten Alter (um die 50) besonders hart, wenn sie nicht mehr gebraucht oder gewollt werden. Da kann ich offen gestanden nur sagen:
Nix gelernt!
Lernen heißt, stetig neues Wissen zu verarbeiten und sich anzupassen an neue Bedingungen. Das haben zu viele verlernt und verharren in einem komfortablen Standes- und Anspruchsdenken.
Jeff Bezos z.B. verlangt bei Amazon kompromisslos jeden Tag den ersten Tag einer Firma, verbot schon vor Jahren Power-Points und motiviert zu Innovation und Lernen.
Vor allem im Bereich der Führung und schnellen Umsetzung. Eins der bedeutendsten und einfachsten Learnings der aktuellen Zeit ist jedoch: Es ist (fast) alles da. „Total Abundancy“, wie Ray Kurzweil, einer der großen Vordenker es brillant beschreibt. Man muss nur noch „wissend verknüpfen“. Damit meine ich etwa 90% aller nötigen Komponenten oder Lösungen für einen Geschäftsbetrieb und bessere Service-Prozesse.
Man muss wohl wissen, was es gibt und wie man es nutzt. Also sich mindestens dafür interessieren. Dann sind keine riskanten Projekte mehr nötig – wenn man Schnittstellen, Daten und Cloud-Computing versteht. Wenn nicht. Auch gut. Noch fahren ja ebenso alte Autos wie altes Geld auch genug versorgt.
tbc …