Schiller war mit dem Freimaurer Christian Gottfried Körner befreundet, der von 1812 bis 1816 eine Gesamtausgabe von Schillers Werken herausgab. Als poetische Freundschaftserklärung an Körner schrieb Schiller im Sommer 1785 die “An die Freude”. Entgegen einer verbreiteten Meinung hat Schiller sein Gedicht nicht einer Dresdner Freimaurerloge zugedacht, sondern diese Widmung stammt von Johann Christian Müller, der es als Ode früh vertont hat. Schiller wohnte damals in einem umgebauten Bauernhaus in dem nahe Leipzig gelegenen Dorf Gohlis, einem heutigen Stadtteil Leipzigs, ab dem 13. September 1785 im Weinberghaus Körners in dem damaligen Dorf und heutigen Dresdener Stadtteil Loschwitz. Sein bis dahin sehr wechselhaftes Leben, vor allem durch Geldsorgen bedingt, änderte sich durch den mäzenatischen Freund Körner sehr. Inspiriert davon und von Dresden und den Waldschlösschenwiesen vollendete er “An die Freude” im November 1785 und sandte sie am 29. November zum Druck für das zweite Heft der Thalia an den Buchhändler Georg Göschen in Leipzig. In dem Brief Schillers heißt es: „Das Gedicht an die Freude ist von Körnern sehr schön komponiert. Wenn Sie meinen, so können wir die Noten, welche nur eine ½ Seite betragen, dazu stechen lassen?“, die Schiller mit seinem Gedicht ing gedruckter Form am 13. und 23. Februar 1786 wieder zurückerhielt.
Zu beachten ist jedoch, dass Schiller Jahre später, nachdem die prärevolutionäre Euphorie der 1780er Jahre bei ihm verflogen war, “An die Freude” keineswegs als Meisterwerk seinerseits bezeichnete. Vielmehr sei sie von der Realität abgewandt. In einem Brief an Körner schreibt Schiller am 21. Oktober 1800:
„Deine Neigung zu diesem Gedicht mag sich auf die Epoche seiner Entstehung gründen: Aber dies gibt ihm auch den einzigen Wert, den es hat, und auch nur für uns und nicht für die Welt, noch für die Dichtkunst.“ – Schiller: 21. Oktober 1800
Schon in ihrer Entstehungszeit war dieses Gedicht äußerst populär, wie bereits die vielfachen Umdichtungen in studentischen Stammbüchern beweisen. Noch heute wird das Lied von Studentenverbindungen vielfach gesungen, jedoch mit einer anderen Melodie.
Dass Ludwig van Beethoven sich ausgerechnet in einer Zeit der politischen Restauration (im Jahr 1824) entschloss, seine Neunte Symphonie mit einem Chorgesang mit Schillers Text enden zu lassen, bewertet Aribert Reimann folgendermaßen:
Nach all dem politischen Wirrwarr und den Schrecknissen der Zeit, die auch Beethoven selbst erlebt hat, ist dieses Werk am Ende ein Appell, eine Sehnsucht nach Verbrüderung, nach Freude und Jubel, nach der Utopie eines Weltfriedens, nach einer Welt ohne Kriege und Zerstörung.
Dieter Hildebrandt verweist darauf, dass der Hamburger Dichter Friedrich von Hagedorn schon 1744 – und damit vier Jahrzehnte vor Schiller – ein anderes Gedicht mit dem Titel An die Freude schuf. Reinhard Breymayer benennt pietistischen Einfluss besonders auf die Verse „Brüder – überm Sternenzelt / muß ein lieber Vater wohnen“ durch den Astronomen und Pfarrer Philipp Matthäus Hahn. Dessen Liebestheologie betonte die väterliche Liebe Gottes außerordentlich.